04.04.2014 Phantoms holen Titel und machen Aufstieg in die 1. Division perfekt!

Foto 04.04.14 22 41 04Es war die Krönung einer unglaublichen Leistung aller Beteiligten in dieser Saison. Als Meister der 3. Division in die 2. Division aufgestiegen und nur ein weiteres Jahr später feierten die Iserlohn Phantoms den Aufstieg in die 1. Division – sensationell. Dies ist bisher noch keinem Team in der Geschichte der EHHL gelungen. Dabei handelt es sich um die logische Konsequenz harter Arbeit und mannschaftlicher Geschlossenheit auf und neben dem Eis. Das Team wurde vor der Saison auf einigen Schlüsselpositionen verstärkt, der große Umbruch blieb allerdings aus und dies machte sich während der Saison bemerkbar. Als Einheit präsentierten sich die Iserlohner während der kompletten Saison. Besonders im Finalspiel gegen Phoenix Duisburg machte sich dieser Aspekt besonders bemerkbar, wenn man bedenkt, dass das Team von Trainer Steve Janning ab der 12. Spielminute auf Sven Krabbe verzichten musste, der das Eis mit einer Schulterverletzung verlassen musste und auch nicht mehr zurückkehren konnte. Als dann auch noch Ryan Burns eine Disziplinarstrafe Ende des 2. Drittels bekam, fehlte den Phantoms die komplette 1. Reihe, denn auch Florian Herms, der noch bis Mai in Vancouver ist, war aufgrund seines Auslandssemesters natürlich nicht mit an Board. In dieser Situation hat sich der tolle Charakter des Teams gezeigt. Nun mussten andere Spieler die Lücken schließen und Verantwortung an sich reißen. Andere Teams wären eingebrochen, die Phantoms allerdings machten ein überragendes Schlussdrittel, spielten clever und ließen den Duisburger keine Chance mehr. Zum Matchwinner avancierte Verteidiger Stefan Ziese, der mit seinen beiden Treffer im letzten Drittel einen großen Anteil an der Meisterschaft hatte.

Die Rahmenbedingungen vor der Partie waren unglaublich für ein Eishockeyspiel in der EHHL. Insgesamt besuchten rund 350 Zuschauer die Eissporthalle in Dinslaken um das Finale zwischen den Iserlohn Phantoms und Phoenix Duisburg zu sehen. Personell standen die Vorzeichen für die Phantoms auch alles andere als schlecht. Trainer Janning musste nur auf Torhüter Franz Gerhard, Verteidiger Robin Arms und die Angreifer Florian Herms und Sebastian Scholz verzichten. Alle anderen Spieler waren an Board. Im Tor begann Robin Kirchhoff. Während sich die Fans der Phantoms akustisch auf der Tribüne in Unterzahl deutlich durchsetzen konnten, erwischten die Phantoms keinen guten Start in die Partie. Die Duisburger wirkten spritziger, gewannen mehr Zweikämpfe und waren auch deutlich torgefährlicher. Bei den Phantoms hatte man das Gefühl, dass man im Kopf immer einen Schritt zu langsam war. Die verdiente Führung für Phoenix Duisburg fiel in der 8. Spielminute. Nach einem katastrophalen Scheibenverlust hinter dem eigenen Tor nutzte Andreas Klipel die Chance für die Duisburger zum 0:1. Es dauerte allerdings nicht lange bis die Phantoms ausgleichen konnten. Es war eigentlich die 1. Situation, in der sich die Sauerländer im gegnerischen Drittel festsetzen konnten. Am Ende bekam Sven Krabbe den Puck auf den Schläger, der Morsbach mit einem Rückhandschuss keine Chance ließ. Der Ausgleich sollte eigentlich Mut machen, stattdessen schliefen die Phantoms nach einem verlorenen Bully im eigenen Drittel. Als der Puck nach einem Schuss von der blauen Linie von der Bande vor das Tor sprang, reagierte Waldemar Besel blitzschnell und schob zum nicht unverdienten 1:2 ein und es kam noch schlimmer für die Iserlohner. Nach einem harten Check gegen Sven Krabbe blieb dieser verletzt auf dem Eis liegen. Sein Weg führte direkt in die Kabine. Der Center zeigte sofort an, dass die Partie für ihn beendet ist. Er zog sich eine Schulterverletzung zu und wird wahrscheinlich einige Wochen ausfallen. Bis zur Drittelpause zeigten sich die Phantoms geschockt, es blieb allerdings beim 1:2 aus Iserlohner Sicht. 

Ab dem 2. Drittel nahmen die Phantoms das Heft in die Hand. Bereits nach 47 Sekunden im 2. Drittel fiel der Ausgleich. Christian Dorawa, der eine starke Leistung zeigte, setzte sich vor dem Duisburger Gehäuse im Zweikampf durch und ließ auch Morsbach im Gehäuse keine Chance – 2:2. Nun waren die Phantoms endlich im Spiel angekommen, hatten deutlich mehr Zeit im Angriffsdrittel. Während sich die Duisburger nur noch auf Konter verließen, agierten die Iserlohner nun mutig und entschlossen. Ryan Burns und Daniel Schmidt hätten die Sauerländer in Führung bringen können, doch beide verzogen knapp. Auch eine fünf gegen drei Überzahlsituation konnten die Phantoms nicht für sich nutzen. Die Zuschauer in der Eishalle merkten nun deutlich, dass die Sauerländer die Partie nun dominierten und versuchten ihre Duisburger nach vorne zu peitschen, doch die Phantoms ließen sich nicht einschüchtern und spielten ihr Spiel. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit bis die Führung fallen sollte. Diese hatte Ryan Burns kurz vor der Drittelpause auf dem Schläger. Bei seinem Alleingang wurde er klar festgehalten und konnte den Puck nicht im leeren Gehäuse der Duisburger unterbringen. Seine berechtigte aber auch unnötige Beschwerde beim Schiedsrichter belohnte dieser mit einer zehnminütigen Disziplinarstrafe. Nun fiel auch noch der letzte der drei Iserlohner Topscorer vorerst aus. Keine guten Vorzeichen für das letzte Drittel.

Trainer Steve Janning musste eigentlich nicht mehr viel in der Kabine vor dem Schlussdrittel sagen, denn jeder Einzelne war bis in die Haarspitzen motiviert. Das zeigten die Phantoms ab der ersten Sekunde im letzten Drittel. Bereits in der 44. Spielminute konnte Stefan Ziese die Iserlohner in Führung bringen. Nach einem tollen Pass von Dorawa brauchte Ziese nur noch die Kelle hinhalten, Die Führung war absolut verdient. Man hatte das Gefühl als seien die Duisburger konditionell nun nicht mehr in der Lage den Phantoms standzuhalten. In der 46. Spielminute legten die Sauerländer einen weiteren Treffer nach. Aus dem Gewühl konnte Stefan Ziese den Duisburger Schlussmann bezwingen. Nun waren die Phantoms endgültig auf der Siegerstraße, doch es blieben noch rund 13 Spielminuten auf der Uhr. Nach einem Puckverlust im eigenen Drittel hatten die Duisburger den Anschlusstreffer auf dem Schläger. Doch mit einem Save der Kategorie „Weltklasse“ rettete Torhüter Robin Kirchhoff seinem Team den zwei Tore Vorsprung. Dieser Save war enorm wichtig, denn mit dem 3:4 im Rücken hätten die Duisburger wohl noch einmal Rückenwind verspürt. So aber agierten die Phantoms clever, ließen die Scheibe gut laufen und die Duisburger waren immer einen Schritt zu langsam. Kurz vor dem Ende konnte der Topscorer der 2. Division endgültig den Deckel auf die Partie machen. 38 Sekunden vor dem Ende traf er zum 5:2 Endstand und verwandelte die Eissporthalle in Dinslaken in ein Tollhaus. Die letzten Sekunden waren nur noch pure Erleichterung auf der Bank der Phantoms und am Ende der 60 Spielminuten hieß es, wie schon im letzten Jahr: Bambule, Randale – die Phantoms haben die Schale!

Die Iserlohn Phantoms möchten sich bei allen Beteiligten, die erneut für eine Gänsehautstimmung in Dinslaken gesorgt haben, bedanken. Besonders allerdings beim Iserlohner Anhang, dieser unterstützte das Team von Kapitän Daniel Schmidt während der kompletten Saison. Dafür gebührt jedem Einzelnen ein großes Lob. Ein großes Dankeschön geht natürlich auch wieder an die Jungs von Waldstadt Massaker, die wieder für eine tolle Stimmung gesorgt haben und einen nicht kleinen Anteil an diesem Titel haben. Nun geht es für die Phantoms in die 1. Division. Die Wahrscheinlichkeit, dass man auch dort sofort wieder in das Finale marschiert liegt ungefähr bei 0%. Es wird ein schwieriges Unterfangen die Klasse in dieser Liga zu halten, das haben die Erfahrungen der letzten Jahre gezeigt. Dies ist allerdings Zukunftsmusik, erst einmal können die Phantoms auf das Erreichte stolz sein und den Erfolg feiern. Dann kann man sich Gedanken machen, wie man in der nächsten Saison Teams wie die Rüttenscheider EG oder auch die Eisbrecher aus Ratingen ärgern kann.  

 

Statistik:

Iserlohn Phantoms – Phoenix Duisburg 5:2 (1:2,1:0,3:0)

Iserlohn: Kirchhoff (Benscheidt) – Drüke, P. Burns; Ziese, Schelberg; von Calle, Baum – Krabbe, Dorawa, R. Burns; Gatzke, Schmidt, Zannin; Molitor, C. Scholz, Ossenberg; Rodriguez

Dinslaken: Morsbach (Braun) – Sakurovs, Steinbock, Isaev, Pavlenko – Suppes, Rerich, E. Klipel, Besel, V. Klipel, Davidian, Brodowski, Janus, A. Klipel

Tore: 0:1 (07:49) A. Klipel (V. Klipel – EQ), 1:1 (10:22) Krabbe (Dorawa, Schmidt – EQ), 1:2 (11:16) Besel (Rerich – EQ), 2:2 (20:47) Dorawa (P. Burns – EQ), 3:2 (43:15) Ziese (Dorawa, P. Burns – EQ), 4:2 (45:11) Ziese (Dorawa, Drüke – EQ), 5:2 (59:22) R. Burns (EQ)

Strafen: Iserlohn Phantoms 10 + 10 (R. Burns) – Phoenix Duisburg 14

Schiedsrichter: Kappel und Schmetz