Am Ende siegt immer die Gerechtigkeit! Unter diesem Motto verließen die Phantoms nach 60 Spielminuten die Eisfläche als verdiente Sieger und konnten froh sein, dass sie diesen Sieg ohne Verletzungen überstanden hatten, denn was sich in diesen 60 Spielminuten zuvor und besonders im 1. und 2. Drittel auf dem Eis ereignete, hatte wenig mit Eishockey zu tun. Das Spielergebnis, welches die Sauerländer mit 7:3 (3:1, 4:2, 0:0) mal wieder für sich entscheiden konnten, war am Ende die Genugtuung, dass unfaires Eishockey am Ende doch immer wieder bestraft wird. Mehrere Blind-Side-Checks gegen Spieler, die noch nicht einmal in der Nähe des Pucks waren und ein Torhüter, der mehrmals mit seiner Stockhand auf einen Spieler einprügelt, der schon benommen am Boden liegt. Das war nur ein Auszug von dem, was sich an diesem Abend ereignete. Sportlich hatten die Phantoms die Partie von Beginn an im Griff, überzeugten wieder spielerisch. Trainer Steve Janning musste im Vergleich zum Spiel gegen die Nighthawks nur die 3. Reihe komplett umbauen. Dort rotierten Stephan Molitor, Christoph Scholz und Christopher Schaacke rein. In der Verteidigung mussten die Phantoms auf Constantin Drüke und Björn Schelberg verzichten, die von Christian Dorawa und Robin Arms vertreten wurden. Im Tor bekam diesmal Franz Gerhard den Vorzug und zeigte eine gute Leistung in einem Spiel, welches mit Sicherheit nicht immer ein Spiel für den Iserlohner Goalie war, denn besonders in den ersten beiden Dritteln bekam er nicht viel zu tun.
Scheinbar hatten sich einige Spieler der Dolphins die Partie am Mittwoch angeschaut und hatten schnell erkannt, dass die 1. Reihe der Sauerländer in dieser Saison aus dem Spiel zu nehmen ist, wenn man eine Chance haben möchte. Wenn dies fair geschieht, dann ist dies auch ein völlig legitimes Mittel, doch besonders die Anfangsminuten waren Indiz dafür, was sich noch so auf dem Eis abspielen sollte. Zunächst erwischten die Iserlohner wieder einen Start nach Maß. Bereits nach 22 Sekunden führten die Phantoms mit 1:0. Nach einen Schuss von Krabbe erwischte Florian Herms den Puck aus der Luft und verwandelte eiskalt zur frühen Führung. Kurz danach hätten die Phantoms einen weiteren Treffer erzielen können, doch Wehrs parierte glänzend. Effektiv zeigten sich danach die Dolphins. In der 4. Spielminute vollstreckten sie eiskalt zum 1:1 durch Richter, der den Phantoms enteilt war und den Puck mit etwas Glück über die Linie brachte. Es war die 1. Chance im Spiel für die Gastgeber. Die Antwort der Iserlohner ließ nicht lange auf sich warten. Bereits in der 6. Spielminute schlug R. Burns zurück. Er bugsierte den Puck von hinter dem Tor ins Duisburger Gehäuse zum 2:1. Nun waren die Gäste aus dem Sauerland drückend überlegen und hatten mehrere Chancen, doch der nächste Treffer fiel erst in der 12. Spielminute, als Christopher Schaacke einen Rebound von Christoph Scholz nutzte und seine Farben mit 3:1 in Führung brachte. In der 16. Spielminute kam es zu einer unschönen Aktion, als ein Duisburger Spieler ohne Chance auf den Puck, einen Blind-Site-Check gegen Sven Krabbe fuhr. Dieser Check hätte ganz klar mit einer Spieldauer belegt werden müssen, stattdessen mussten die Phantoms in Unterzahl agieren weil Verteidiger Phillip Burns den Übeltäter anging. Das 3:1 aus Iserlohner Sicht war auch gleichzeitig das Pausenergebnis.
An diesem Spiel änderte sich auch im 2. Drittel nichts. Den besseren Start erwischten die Dolphins, die in der 23. Spielminute zum 2:3 Anschlusstreffer kamen als die Angreifer der Phantoms nicht schnell genug zurück kamen und Thorben Richter im Nachschuss traf. Die Antwort der Sauerländer ließ abermals nicht lange auf sich warten. In Überzahl konnte Maurice Baum seinen ersten Saisontreffer bejubeln. Sein Schuss vom linken Bullykreis schlug unhaltbar in den Torwinkel ein – 4:2. In der 26. Spielminute kam es zur unschönsten Szene des Spiels. Nach einem harmlosen Nachsetzen vor dem gegnerischen Tor, was so in jedem Eishockeyspiel zehnmal vorkommt, schubste ein Duisburger Spieler diesen auf seinen eigenen Torhüter und ließ sich dann mit dem Ellenbogen in den Iserlohner Spieler fallen und als ein anderer Iserlohner Spieler zur Hilfe kam, schlug der Schlussmann der Dolphins mehrmals mit seiner Stockhand gegen den Kopf eines Iserlohner, auch als dieser schon am Boden lag. Die Schiedsrichter verhängten völlig zu Recht eine Matchstrafe gegen den Duisburger Schlussmann. Eishockey wurde danach für ein paar Minuten nicht gespielt, denn der Back-Up der Dolphins war angeschlagen und konnte nicht zwischen die Pfosten, doch mit Mark Thiel hatten die Dolphins einen Spieler im Kader, der gelernter Torhüter ist und seine Sache auch richtig gut gemacht hat. Mit einer 5:3-Überzahl starteten die Phantoms nach der Unterbrechung aber das Überzahlspiel sah wieder einmal nicht gut aus. Die Tore machten die Sauerländer dennoch. In der 28. Spielminute sah Krabbe den völlig freistehenden Christian Dorawa vor dem gegnerischen Tor und dieser behielt die Ruhe und vollstreckte zum 5:2 und in der 30. Spielminute kombinierten sich die Phantoms aus dem eigenen Drittel bis hin zu Ryan Burns, der die Scheibe wieder in die Maschen beförderte. Kurz nachdem die Dolphins wieder komplett waren schlugen sie allerdings wieder zurück. Mit seinem dritten Treffer an diesem Abend verkürzte Thorben Richter zum 3:6 aus Duisburger Sicht. Den Schlusspunkt unter dieses Drittel, welches zum Ende hin endlich ohne weitere Vorkommnisse blieb, setzten dann wieder die Phantoms. Ryan Burns traf nach schöner Vorarbeit von Krabbe und Herms zum 7:3.
Das Schlussdrittel begann mit einer Duisburger Schlussoffensive, doch Franz Gerhard im Tor der Phantoms konnte seine Farben immer wieder vor einem weiteren Gegentreffer bewahren. In dieser Phase der Partie waren die Phantoms zu passiv und ließen die Gastgeber besser kombinieren. Ab der 45. Spielminute hatten die Phantoms die Partie aber wieder im Griff und setzten immer wieder zu Nadelstichen an. Ryan Burns, Herms, Zannin, Schmidt oder Dorawa hatten mehrmals die Chance das Spiel endgültig zu entscheiden, doch allesamt vergaben in aussichtsreichenden Positionen. Die Sauerländer agierten nun clever und souverän und ließen im eigenen Drittel nicht mehr viel anbrennen. In der 55. Spielminute kam dann das, was sich eigentlich das ganze Spiel über andeutete. Als Ryan Burns wieder nach Abpfiff vor dem gegnerischen Tor abgeräumt wurde, entluden sich bei dem Iserlohner Angreifer die Emotionen und er kassierte eine zehnminütige Disziplinarstrafe. Es war die erste „große“ Strafe der Phantoms in dieser Saison. Den Frust des Angreifers konnte man allerdings verstehen, wenn man fast das ganze Spiel über immer und immer wieder angegangen wird, dann bleibt so eine Situation nicht aus, wenn man nicht vorher vom Schiedsrichter geschützt wird. Das Spiel endete mit 7:3 für die Iserlohn Phantoms, die die Tabellenführung in der 2. Division weiter behaupten.
Am kommenden Montag, den 23.12.2013 kommt es zum letzten Heimspiel des Jahres. Gegner am heimischen Seilersee ist der Tabellenzweite, die Eisbären Krefeld. Die Phantoms haben das Ziel „Tabellenführung weiter ausbauen“ fest im Visier und werden alles dafür tun, das Kalenderjahr 2013 mit einem Sieg abzuschließen. Bisher konnte man alle Heimspiele in diesem Jahr gewinnen. Am Montag wird Waldstadt Massaker wieder vor Ort sein und für Stimmung auf den Rängen sorgen. Die Iserlohn Phantoms laden alle Eishockeyinteressierten zu diesem „Event“ ein. Der Eintritt ist natürlich frei. Das 1. Bully beginnt um 22:15 Uhr.
Statistik:
Duisburg Dolphins – EIHC Iserlohn Phantoms 3:7 (1:3, 2:4, 0:0)
Dinslaken: Wehrs (Handke) – Anders, Nejaskin, Henneske, Schiebel, Rabe, Hetterix – Thiel, Seifert, Heinz, Illbruck, Richter, Callizo
Iserlohn: Gerhard (Kirchhoff) – P. Burns, Baum; Ziese, Dorawa; von Calle, Arms – Herms, Krabbe, R. Burns; Gatzke, Schmidt, Zannin; Molitor, C. Scholz, Schaacke
Tore: 0:1 (00:22) Herms (Krabbe, R. Burns – EQ), 1:1 (03:49) Richter (Illbruck – EQ), 1:2 (05:59) R. Burns (EQ), 1:3 (11:20) Schaacke (C. Scholz – EQ), 2:3 (22:40) Richter (Seifert, Schiebel – EQ), 2:4 (23:39) Baum (Krabbe, Herms – PP1), 2:5 (27:17) Dorawa (Krabbe, Herms – PP2), 2:6 (29:46) R. Burns (Krabbe, P. Burns – PP1), 3:6 (31:48) Richter (Anders, Illbruck – EQ), 3:7 (36:20) R. Burns (Krabbe, Herms – EQ)
Strafen: Duisburg Dolphins 16 + MA (Wehrs) – Iserlohn Phantoms 12 + 10 (R. Burns)
Schiedsrichter: Baltissen und Born